DeutschlandRiesling

Wieso ist die ganze Welt viel schneller beim Entdecken der „Hidden Gems “ als wir deutsche Riesling Liebhaber selber?

Das habe ich mich nach meinem Besuch bei den Webers sofort gefragt. Erich Weber und sein Sohn Johannes waren schon auf der Rieslingfeier in New York dabei, David Schildknecht ist ein echter Fan der Weine und auch in Skandinavien sind sie sehr angesagt. Der aktuelle Jahrgang 2016 war sehr schnell ausverkauft. Nicht nachvollziehbar für mich, dass ein Weingut  dann 30 Jahre braucht,  bis es in Deutschland die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient.

Erich Weber hatte das Weingut 1985 gegründet. Nach Recherchen in alten Karten hat er  dann über die Jahre viele gute Parzellen erworben  und das Weingut ist inzwischen auf 9 Hektar angewachsen.  Seit einiger Zeit wird er von seinem Sohn Johannes unterstützt, der genauso Riesling verrückt ist wie der dynamische Winzer Weber.

Im Weinberg wird so natürlich wie möglich gearbeitet .

 

Von hier oben aus kann man fast den Scharzhofberg sehen, das sind nur wenige Kilometer bis dorthin.

 

 

Das Weingut ist aber nicht zertifiziert, weil phosphorige Säure verwendet wird. (Ein Irrsinn der deutschen Regelungen, dass das bei zertifizierten Bio-Landwirten nicht erlaubt ist  und statt dessen Kupfer benutzt werden muss. Doch das ist ein anderes Thema.)

Im Weinberg wird wenig bis gar nicht gedüngt um niedrige Erträge und ein Gleichgewicht im Pflanzenwachstum zu erzielen.

Verschiedene Teile einer Parzelle mit unterschiedlichem Rebalter (die ältesten Reben sind noch wurzelecht) werden getrennt vinifiziert und  in alten Fuderfässern  ausgebaut.

 

Das erkennt man später an unterschiedlichen AP Nummern auf der Flasche.

Im Weinkeller setzen die Webers auf  Schwerkraft und haben Pumpen aus dem Keller verbannt, eine sehr gute Entscheidung. Die Weine vergären spontan und liegen dann lange auf der Vollhefe.  Das führt zu einem beeindruckendem vollem Mundgefühl.

Vielfach wird von Verkostern die Säure der Weine angesprochen, die häufig jenseits der 10 bis 11 Gramm liegt. Das Besondere ist, dass diese Säure reif wirkt und perfekt integriert ist. Darüber hinaus sind wir an der Saar, da ist Säure sowieso ganz normal.

Am Besten gefallen hat mir eine restsüsse Spätlese aus einer der Top Lagen, dem Krettnacher Euchariusberg.

So schade, dass  die Weine aus 2016 schon ausverkauft sind. Ich freue mich schon auf die Fassproben des Jahrgangs 2017, dann bin ich schneller.