DeutschlandPinot Noir

Im Herbst 2016 hatte ich mir auf dem Weingut Rudolf Fürst einen Tag lang die Spätburgunder Ernte und Vinifikation angeschaut.

Wir haben jetzt Mitte März 2017 und die Weine aus den unterschiedlichen GG-Lagen (Centgrafenberg, Schlossberg und Hundsrück) sind inzwischen in ihren Barrique Fässern zur weiteren Entwicklung angekommen.

Fassproben sind natürlich immer nur eine Momentaufnahme, auf der anderen Seite aber auch richtig spannend.

Einen Aufenthalt in der Nähe von Bürgstadt habe ich deshalb genutzt auf dem Weingut vorbei zu schauen.  Herzlichen Dank an Sebastian Fürst, der sich morgens um 7:30 Uhr extra für mich Zeit genommen hat. Wir starten mit dem Jahrgang 2015, der in einigen Wohen gefüllt wird.

Als ersten Wein füllt mir Sebastian Fürst den Centgrafenberg R ins Glas, der mit viel Kraft loslegt, dabei aber eine tolle Balance zeigt. Dunkle Früchte prägen den Wein und im Abgang ist er sehr lang, das Holz perfekt integirert. Am liebsten würde ich das Fass  gleich zu meinen Kombi rollen, so gut gefällt mir der Wein. (Am Ende des Berichtes gibtr es ein Update zum Wein)

Der Schlossberg in der Frucht dann zurückhaltender mit mehr Gewürznoten und auch eher rot- als schwarzfruchtig. Das liegt einerseits wahrscheinlich an den Klonen die dort stehen. Hier wurde aber auch ein größerer Anteil nicht entrappter Trauben verwendet. Mit noch mehr Finesse dann der Hundsrück, eine Mischung aus deutschen und französischen Klonen, sehr fein und ausbalanciert mit zurückhaltender Frucht und präzisen Gewürznoten, ein Wein der lange nachhallt.

2015 zeigt generell eine lebendige und frische gut integrierte Säure, da lohnt es sich rechtzeitig dran zu sein, ein sehr starker Jahrgang.

Der 2016er Jahrgang wirkt generell kühler von der Stilistik mit etwas weniger Frucht als 2015 im direkten Vergleich und erinnert ein bisschen an 2013. In der Momentaufnahme hat mir an diesem Tag der Schlossberg mit seinen zarten Sauer-Kirschnoten am besten gefallen.  Hundrück und Centgrafenberg sind noch sehr verschlossen, da möchte ich gerne in ein paar Monaten noch mal schauen. Ich freue mich deshalb schon auf den nächsten Besuch.

P.s.: kurzer Nachtrag nach der Jahrgangspräsentation am 24 Juni 2017…Die Weine sind inzwischen gefüllt, zeigen sich aber noch etwas unruhig. Der Centrgrafenberg präsentierte sich von der Frucht und im Körper viel leichter als vom Fass. Zurzeit überwiegen da die würzigen Aromen. Favorit war der Hundsrück an diesem Tag.